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Sören und Yvonne Schramm finishen Zugspitz Ultratrail

Sören und Yvonne sind ja schon bekannt für längere Läufe, aber am 16./17. Juni ließen es noch einmal richtig krachen. Nachdem sie 2020 und 2021 bereits erfolglos angemeldet waren, "mussten" sie dieses Jahr das bereits 2019 bezahlte Startgeld einlösen.
Für Sören war von Anfang an klar, dass er die große Runde und somit die Umrundung des ganzen Wettersteingebirges in Angriff nehmen möchte. Dieses Jahr wurde die Strecke allerdings auf 111 km verlängert und der Start erstmals auf Freitag 22:00 Uhr vorverlegt. Die ersten 4 Stunden beschreibt Sören als stressig, da es dunkel und feucht war, viele Läufer in seinem Umfeld waren und es bereits nach 6 km in die Trails ging. "Das hat mich sehr viel Kraft gekostet. Es ging bis 35 km nur bergauf, teils sehr steil. Trotz Temperaturen von 5 Grad lief der Schweiß. Vor und hinter mir waren beeindruckende Läuferschlangen." Vom höchsten Punkt (2.200 m) ging es recht unwegsam über Matsch und Schneefelder wieder hinunter. "Der dritte signifikante Anstieg führte uns im Hellen nach 50 km wieder auf 2.000 m (Scharnitzjoch). Der Downhill dort war schon schwieriger für mich, der Verschleiß war spürbar." Die folgenden 25-30 km hatte Sören mit schmerzenden Füßen und Knien sowie schwindenden Kräften zu kämpfen, sodass er nicht flüssig laufen konnte. "Nach 90 km kamen noch einmal 1.000 Hm am Stück. Die erste Hälfte davon war es ein sehr steiler und schwieriger Singletrail, mit Überklettern von Bäumen. Ich habe geflucht. Nach ewigem Marschieren hatte ich den Osterfelderkopf und damit den letzten Gipfel erreicht. Der 15 km Downhill nach Garmisch war für mich aber nicht mehr laufbar, die Füße und Knie ließen weder die Sprünge über Stufen und Steine noch später ein Bergablaufen auf guten Fahrwegen zu. Das war deprimierend, weil das Ziel nicht näher kam."
Nach 21:51 h war er dann im Ziel und sicher, dass so einen Lauf im Hochgebirge und dann noch bei Nacht nicht wieder machen würde. Bleiben wir mal gespannt, ob er es nicht doch noch einmal wagen wird ;-)
Yvonne ging am Samstagvormittag an den Start über 69 km. Mit der Vorbereitung hatte sie es nicht so genau genommen wie ihr Mann, deshalb hatte sie etwas Bedenken, dass sie die Zeitlimits an den Verpflegungsstellen schafft. Ihre Hoffnung, dass der Wechsel aus Traben und Wandern sowie die Landschaft sie aufbauen, ging glücklicherweise auf. "Ich hatte dieses Mal überhaupt keine körperlichen Beschwerden und konnte sowohl in der Geraden als auch bergab gut laufen. Beim finalen Abstieg nach Garmisch habe ich mir einen Aperol gegönnt und war dann total happy, knapp unter 13 h ins Ziel gelaufen zu sein." Der Muskelkater plagte Yvonne wohl aber schon noch ein paar Tage ;-)
Herzlichen Glückwunsch euch beiden Verrückten zu dieser unfassbaren Leistung!